Zweitkatze auswählen – So entsteht eine neue Freundschaft

Während man bei der Auswahl der ersten Katze weitgehendst frei Schnauzte agieren kann, bedarf die Auswahl einer Zweitkatze schon etwas mehr Feinabstimmung. Denn der Sinn einer weiteren Katze ist oft eine erhoffte Katzenfreundschaft und eine einhergehende Steigerung der Lebensqualität beider Fellnasen. Aber welche Punkte sind bei der Auswahl einer weiteren Katze zu berücksichtigen? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage auf den Grund.

Warum eine zweite Katze anschaffen?

Wohnungskatzen brauchen im Vergleich zu Freigängern wesentlich mehr Beschäftigung, da ihnen die freie Natur mit ihrer Anzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten nicht zur Verfügung steht. Was soll eine einzelne Wohnungskatze den ganzen Tag machen, wenn ihre Besitzer tagsüber auf der Arbeit sind und erst spät nach Hause kommen?

Daher empfiehlt es sich direkt zwei Katzen auf einmal zu adoptieren. Entweder man entscheidet sich für ein Geschwisterpärchen oder für zwei befreundete Katzen aus dem Tierheim. Man kennt sich und mag sich.

Wer diese Gelegenheit verpasst hat oder aus einem anderen Grund auf der Suche nach einer Zweitkatze ist, sollte ein paar Kleinigkeiten berücksichtigen, auf die ich in den folgenden Abschnitten näher eingehen werde.

Charakter der bereits vorhandenen Katze analysieren

Damit die Partnerschaft zwischen der neuen und der bereits vorhandenen Katze möglichst freundschaftlich ausgeht, sollte man immer die Zweitkatze passend zur Erstkatze aussuchen. Im Artikel „Das Wesen einer Katze“ bin ich bereits auf die unterschiedlichen Charakterzüge eingegangen. Ziel ist es, seine Katze zu analysieren und zu überlegen welcher Charakter gut zu ihr passen würde. Zur Erinnerung liste ich dir meine 6 Charaktere noch einmal auf (es gibt natürlich noch viel mehr):

  • Der liebevolle Schmusetiger
  • Der clevere Jäger
  • Die Diva
  • Der Wilde
  • Die Scheue
  • Der Schläfer

Die Zweitkatze auswählen - diese Punkte gibt es zu beachten

Geschlecht

Bei der Wahl der Zweitkatze kann das Geschlecht der bereits vorhandenen Fellnase eine Rolle spielen. Gleichgeschlechtliche Katzen verstehen sich oft besser, da sie eher die gleichen Verhaltensweisen haben. Allerdings können Katzen und Kater ebenso liebevoll miteinander umgehen. Wir haben uns damals für die Kombination Katze/Kater entschieden und haben gute Erfahrungen gemacht.

Eine funktionierende Partnerschaft hängt letztlich mehr von der passenden Charakterwahl als von der Geschlechterkombination ab.

Alter

Alt und Jung passt nicht immer. Senioren oder ältere Katzen fordern meist viel Ruhe und benötigen keinen hohen Beschäftigungsgrad mehr. Bei jungen Katzen sieht die Lage hingegen anders aus. Die kleinen Racker haben noch ordentlich Feuer im Hintern und brauchen eben diesen Beschäftigungsgrad. Ältere Katzen könnten sich gestört fühlen.

Gleichaltrig, eine optimale Lösung.

Gleichaltrige Katzen stehen im gleichen Lebensabschnitt und können von gleichen Interessen besser profitieren. Es besteht weniger die Gefahr, dass sich eine Katze mit dem Temperament der anderen überfordert fühlt.

Charakter

Gegenseitige Sympathie ist einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Zusammenführung. Anfangs mag diese zwar noch nicht wirklich erkennbar sein, doch freunden sich viele Katzen in den ersten Wochen mit ihren neuen vierbeinigen Mitbewohnern an. Wer bei der Auswahl der Zweitkatze die Charaktereigenschaften miteinbezieht, erhöht somit die Erfolgswahrscheinlichkeit enorm.

Angenommen die bereits vorhandene Katze ist vom Charakter her eher ängstlich. Sie versteckt sich gerne und braucht lange um sich einer Person zu nähern. Ein geeigneter Katzenkumpel muss also Rücksicht auf ihr zartes Wesen nehmen können und nicht zu dominant sein. Ein wilder Raufbold wäre hier sicherlich die falsche Wahl.

Mach den Test

Um beispielsweise unterschiedliche Charakterzüge in einem Wurf ersichtlich zu machen, kann man einen ganz einfachen Test machen. Setz dich dafür auf den Boden und raschele mit einem Spielzeug oder einem Stück Papier.

Die Abenteurer und mutigen Kameraden werden als erstes auf die Geräusche aufmerksam und kommen zu dir. Vielleicht klettert der ein oder andere sogar auf dir herum. Die Vorsichtigen kommen danach, sie verstecken sich etwas misstrauisch hinter den Mutigeren. Die ängstlicheren beobachten das ganze lieber aus sicherer Entfernung.

Nimm die kleinen Mäuse nach und nach vorsichtig in die Hand und versuche ein wenig mit ihnen zu schmusen. Die wilden wollen nur eins, schnell wieder raufen und spielen. Die Schmusebären lassen sich auf dein Angebot ein und lassen sich eine weile schnurrend streicheln. Die besonders kontaktfreudigen Kätzchen bieten dir mit erhobenem Schwanz den Popo an. Das ist ein Zeichen auf das du dir was einbilden darfst, denn zur Geruchskontrolle wird lang nicht jeder eingeladen. Im Tierheim kann ein ähnlicher Test ebenfalls etwas über den Charakter einer Katze verraten.

Dieser Test stammt aus dem Buch „Wohnungskatzen“ von Gabriele Linke-Grün und Monika Wegler.

5.0

Wohnungskatzen

  • Bedürfnisse einer Wohnungskatze kennenlernen
  • Sehr Umfangreich, nicht nur für Neulinge
  • Modernes Layout und wunderschöne Bilder

Kastriert?

Kastrierte Katzen lassen sich meist einfacher zusammenführen, da sie im Vergleich zu nicht kastrierten Katzen gelassener und nicht so dominant gegenüber anderen sind. Für Kitten, die beim Umzug in der Regel noch zu jung für eine Kastration sind, entfällt dieser Punkt natürlich.

Wohnungskatze oder Freigänger?

Ist die bereits vorhandene Katze beispielsweise ein Freigänger, bietet es sich an aus der Zweitkatze ebenfalls einen Freigänger zu machen. So wird es nicht zu Schwierigkeiten kommen, der einen Katze den Freigang zu verwehren, während die andere das Weite sucht. Gerade für den Gang ins Tierheim ist dieser Punkt zu berücksichtigen. Hier geht es zum Artikel "Wohnungskatze oder Freigänger".

Fazit

Die Auswahl der Zweitkatze ist in der Theorie recht einfach. Man muss eigentlich nur den fünf Punkten genügend Aufmerksamkeit zukommen lassen. In der Realität ist die Auswahl allerdings etwas schwerer, denn so einfach man seine eigene Katze kennt, so schwer wird es fallen fremde Katzen richtig einzuschätzen. Lasst euch auf jeden Fall von Tierheimangestellten oder Züchtern bei der Auswahl helfen.

Macht aber auch keine Wissenschaft daraus, beachtet die Regeln soweit es eben für euch möglich ist und überlasst den Rest dem Katzenuniversum. Ein bisschen Glück gehört eben auch noch mit dazu. Ihr schafft das!

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