Nass oder Trockenfutter? – So geht Katzenernährung

Katze ist was sie frisst – Viele Katzenbesitzer widmen dem Thema Katzenernährung zu wenig Zeit und bedienen sich unwissend der falschen Quellen. Gerade die Frage nach dem geeigneten Futtermittel (also Nass- oder Trockenfutter) wirft große Fragezeichen auf und wird unter Katzenbesitzern ganz allgemein kontrovers diskutiert. Aus diesem Grund wollen wir uns in diesem Artikel dieser Frage stellen und bestehende Unklarheiten beseitigen.

Ist Trockenfutter gesund für meine Katze?

Diese Frage höre ich immer wieder und sie lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten. Je nach Gesundheitszustand deiner Samtpfote kann es sein, dass Trockenfutter nicht die richtige Wahl ist. Beispielsweise, wenn Nieren oder Harnwegserkrankungen vorliegen, kann Trockenfutter den Gesundheitszustand negativ beeinflussen und sollte nach Absprache mit dem Tierarzt möglichst vermieden werden.

Bei gesunden Katzen hingegen kann Trockenfutter ohne Sorge als Beimischung angeboten werden. Denn gerade für den Kauapparat stellt Trockenfutter eine wichtige Stütze dar und wirkt der Zahnsteinbildung entgegen.

Nass - und Trockenfutter im Vergleich

Ein hochwertiges Katzenfutter – ob nass oder trocken – zeichnet sich durch ein hervorragendes Ernährungsprofil aus, welches den täglichen Nährstoffbedarf deiner Katze deckt. Dabei genießen beide Futtersorten ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Die enthaltene Feuchtigkeit macht den größten Unterschied

Während herkömmliche Trockenfuttersorten ca. 3 – 12% Feuchtigkeit enthalten, sind es bei hochwertigen Nassfuttersorten schon ca. 80%. Das heißt, frisst deine Katze 100 g hochwertiges Futter, nimmt sie rund 70% mehr Wasser auf, wenn sie Nassfutter bekommt.

Zudem wirkt Trockenfutter wie ein Schwamm im Bauch und entzieht dem Katzenkörper noch zusätzliches Wasser.

Da die Nahrung den Hauptwasserlieferanten für Katzen darstellt, sollte Nassfutter eine priorisierte Rolle in der Katzenernährung spielen.

Einfachere Handhabung

Ein Grund warum Katzenbesitzer häufig Trockenfutter bevorzugen, liegt in der einfacheren Handhabung. Trockenfutter muss nicht in den Kühlschrank, kann ohne Probleme eine längere Zeit stehen gelassen werden und die Reinigung des Futterplatzes ist stressfreier.

Allerdings sollten wir uns von diesen Vorteilen nicht zu sehr verleiten lassen, denn Fakt ist, dass Katzen in der Regel keine guten Trinker sind. Wie bei uns Menschen auch ist eine zu geringe Wasseraufnahme ungesund. 

Die Mischfütterung

Das Zauberwort heißt Mischfütterung und bedeutet, dass beide Futtersorten in einem beliebigen Verhältnis zum Einsatz kommen. Die durch die Futtersorten kombinierten Vorteile stellen eine grundsolide Ernährungsform dar, die ich auch selbst seit Jahren anwende.

Wie die Mischfütterung in der Praxis aussehen kann, erklären wir in einer kleinen Anleitung:

1. Das passende Futter aussuchen

Wie du ein hochwertiges Nassfutter von einem minderwertigem unterscheiden kannst haben wir dir bereits in einem anderen Artikel gezeigt. Diese Regeln kannst du auch auf das Trockenfutter anwenden, um Qualitätsunterschiede festzustellen. Wichtig sind unter anderem ein möglichst hoher Fleischanteil und ein geringer Anteil an pflanzlichen Erzeugnissen. Darüber hinaus sollten keine Geschmacksverstärker wie beispielsweise Zucker enthalten sein.

Ich habe dir zwei hochwertige Trockenfuttersorten rausgesucht, die ich dir empfehlen kann:

2. Die passende Futtermenge bestimmen

Damit deine Fellnase nicht zu viel Futter bekommt und übergewichtig wird, bestimmen wir als nächstes noch die richtige Futtermenge. Dazu schauen wir uns die auf der Futterpackung enthaltenen Fütterungsempfehlung an.

Danach legen wir fest, in welchem Verhältnis die beiden Futtersorten angeboten werden sollen. Ich empfehle gerne 80/20 (also 80% Nassfutter und 20% Trockenfutter) oder 70/30. Schauen wir uns doch eine Beispielrechnung an.

Beispielrechnung Mischfütterung

Empfehlung Nassfutter (ausgewachsene Katze ~ 5kg) = ca. 250g

Empfehlung Trockenfutter (ausgewachsene Katze ~ 5kg) = ca. 50g

Verhältnis 80/20

250g x 0,8 = ca. 200g Nassfutter am Tag

50g x 0,2 = ca. 10g Trockenfutter am Tag

Verhältnis 70/30

250g x 0,7 = ca. 175g Nassfutter am Tag

50g x 0,3 = ca. 15g Trockenfutter am Tag

*Die bestimmte Tagesration ist hier natürlich nur ein ungefährer Anhaltspunkt und ist unter anderem vom körperlichen Zustand deiner Katze abhängig*

Fazit zu Nass - oder Trockenfutter?

Jeder sieht das Thema Trockenfutter etwas anders und am Ende darf auch jeder für sich entscheiden, was das Beste für seine Fellnasen ist. Ich persönlich füttere meinen beiden Katzen hauptsächlich Nassfutter und mische nach dem 80/20 Mischverhältnis einfach etwas Trockenfutter unter. Gerade Leo, der Trockenfutter absolut vergöttert, bekommt dadurch einen Anreiz, sich über das Nassfutter herzumachen.

4 Gedanken zu „Nass oder Trockenfutter? – So geht Katzenernährung“

Schreibe einen Kommentar