Katze erziehen – So funktioniert es!

Die Katzenerziehung ist in vielen Aspekten gut vergleichbar mit der Erziehung von Kindern. Wird sie vernachlässigt, wird der Familienzuwachs nach und nach aufmüpfiger und reizt die Geduld der verzweifelten Erziehungsberechtigten aus. Damit das Zusammenleben also möglichst harmonisch verläuft, müssen sich beide Seiten an den neuen Partner anpassen und lernen ihn zu respektieren.

Spielregeln definieren

Grenzen und Spielregeln sollen dabei helfen das Zusammenleben in eine harmonische Richtung zu lenken und die Katzenerziehung einheitlich zu gestalten. Im Kittenalter wird diese Aufgabe fast ausschließlich von der Mamakatze übernommen. Unerwünschtes Verhalten wird direkt sanktioniert, weshalb es auch so wichtig ist, junge Babykatzen nicht zu früh von dem Muttertier zu trennen (nach der 14ten Woche).

Die Erziehung darf nach dem Umzug ins neue Heim natürlich nicht aufhören und daher muss man sich bereits im Vorfeld Gedanken machen, welche Regeln man gerne verfolgen möchte. Diese aufgestellten Regeln müssen alle Familienmitglieder kennen und konsequent umsetzen. Nur wenn das reibungslos funktioniert, kann sich Mieze an das Regelwerk gewöhnen. Wenn heute andere Dinge erlaubt sind wie morgen, wird sie sich der Einfachheit halber an gar keine Regeln halten.

Die Liste der Regeln könnte in etwa wie folgt aussehen:

  1. Das Bett ist Tabu / nicht tabu
  2. Das Schlafzimmer ist tabu / nicht tabu
  3. Kinderzimmer ist tabu / nicht tabu
  4. Küchenzeile und Herdplatte sind tabu
  5. Der Tagesablauf der Menschen ist zu respektieren (Nachtruhe)
  6. Die Füße und Hände der Menschen sind keine Beute
  7. Essen klauen ist verboten
  8. Kratzen ist nur am Kratzbaum und an den Kratzmöbeln erlaubt
  9. Etc.

Katzen erziehen – was muss beachten werden?

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Das Wesen der Katze respektieren

Natürliche Bedürfnisse dürfen natürlich nicht verboten oder abtrainiert werden. Regeln, die Grundbedürfnisse einer Katze verbieten, dürfen nicht aufgestellt werden (beispielsweise Kratzen verboten). Wer nicht gewährleistet, dass sämtliche Bedürfnisse befriedigt werden können, darf sich über Fehlverhalten nicht wundern. Hier geht es zum Artikel Das Wesen einer Katze - 6 Charaktere die jeder kennt.

Gutes Verhalten belohnen

Katzen lernen durch gute und schlechte Erfahrungen. Schlechte werden in Zukunft lieber gemieden und gute können bei der nächsten Gelegenheit wiederholt werden. Daher ist es enorm wichtig, gutes Verhalten zu belohnen. Dafür reicht oft eine liebevolle Berührung oder ein nettes Wort mit hoher Stimme.

"Mila das hast du gut gemacht"

Ablenken statt bestrafen

Anstatt einer Katze bewusst zu machen, dass sie gerade etwas falsch gemacht hat, kann man auch versuchen sie abzulenken. Beispielsweise mache ich das, wenn Leo wieder laut fordernd vor dem Futterschrank sitzt. Dann nehme ich eine Katzenangel und lenke ihn durch eine kleine Spieleinheit ab. Danach legt er sich müde auf seinen Lieblingsplatz und hat ganz vergessen was er eigentlich von mir wollte.

Konsequent sein

Katzen brauchen feste Regeln und Abläufe. Einmal erlaubt gleich immer erlaubt. Ich kann es nur immer wieder erwähnen. In der Katzenerziehung ist konsequent sein das A und O. Die frechen Fellnasen legen die Regeln nämlich gerne zu ihren Gunsten aus. Was morgen auf einmal okay ist, wird fortan beibehalten.

Richtig bestrafen

Timing - Bestraft man eine Katze für etwas was bereits geschehen ist, kann sie die Bestrafung nicht mit dem Fehlverhalten verknüpfen. Aus ihrer Sicht wird sie grundlos bestraft. Es ist also wichtig, Katzen immer unmittelbar nach dem Fehlverhalten zu sanktionieren.

Bestrafen nach Katzenart - Das Fauchen einer Katze signalisiert „bis hier hin und nicht weiter - sonst knallt es“. Wir können uns dies zu nutzen machen und mit Zischlauten unerwünschtes verhalten aufzeigen.

Der Ton macht die Musik - Katzen hören mehr als doppelt so gut wie Menschen. Daher ist es nicht nötig seine Katzen anzuschreien. Eine ruhige und gehobene Stimme reicht völlig aus.

5 Tabus in der Katzenerziehung

1. Gewalt

Zu diesem Punkt brauche ich gar nicht viel zu schreiben. Gewalt ist keine Lösung und absolut verboten. Das Vertrauen, das man durch Anwendung von Gewalt zerstört, kann man nie wieder aufbauen. Katzen sind sehr nachtragend und vergessen so schnell nichts.

2. Anschreien

Katzen haben sensible Ohren und hören rund drei Mal so gut wie wir Menschen. Anschreien ist überflüssig, denn sie können ohnehin nicht deuten was wir ihnen damit sagen wollen.

3. Im Nacken greifen

Der Nackenbiss ist ausschließlich der Katzenmutter vorenthalten. Hebt man ausgewachsene Katzen am Nackenfell hoch, kann dies sehr schmerzhaft für die Katze sein und sogar mit unnötigen Verletzungen enden. Nur in Notfällen sollte man Katzen dort greifen.

4. Bestrafen im Nachhinein

Fehlverhalten muss unmittelbar angezeigt und nach den oben genannten Regeln bestraft werden. Katzen können den Zusammenhang sonst nicht verstehen und wissen nicht warum sie bestraft werden.

5. Schlechtes Verhalten dulden oder sogar loben

Zugegeben, dieser Punkt fällt auch mir schwer. Konsequent sein, ist so wichtig, aber auch gleichzeitig das Schwerste am gesamten Erziehungsprozess. Denn er hört eigentlich nie ganz auf. Wird beispielsweise auch nur einmal geduldet, dass Mieze sich auf dem Essenstisch gemütlich in die Sonne kuschelt und man sie dort sogar noch streichelt, ist es mit der Regel „Essenstisch Tabu“ vorbei.

Fazit

Wer ist der Chef bei euch im Haus? Habt ihr es geschafft Regeln dauerhaft aufrecht zu erhalten, oder habt ihr auch schon die ein oder andere Regel aufgegeben? Erzählt doch mal was euch Witziges passiert ist.

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